Beim ersten Heimspiel der SCL Tigers wurde dem Sektor 46 durch die SCL Tigers AG untersagt, die Zaunfahne der Initiative «Pro Fans» aufzuhängen, bis auf Weiteres - mit der Begründung, sie sei «zu politisch». Ein Schritt, der die Fankurve in Langnau, aber auch wir als Szene Davos mit grossem Unverständnis zur Kenntnis nahmen. Es ist ein direkter Schlag gegen eine der wichtigsten fanpolitischen Stimmen in der Schweiz. Es ist eine Zensur.
Die National League und die Klubs schmücken sich gerne mit Bildern der tollen und aktiven Fankurven, die national sowie auch international ein breites Publikum erreichen. Gleichzeitig will man uns untersagen, diese Öffentlichkeit auch für Meinungsäusserungen zu nutzen. Nicht mit uns!
Wir in Davos zeigen uns ebenso überrascht von diesen Massnahmen und auch für uns stosst dieses Vorgehen auf grösstes Unverständnis und ist ein weiterer repressiver Eingriff in unsere Fankultur.
Kurzerhand haben wir intern nach Lösungen gesucht, um klarzustellen, dass wir uns in keinster Weise von der Repression beeindrucken lassen wollen und haben dies mit einem klar und deutlichem Spruchband im Spiel gegen eben die SCL Tigers vom Freitagabend zum Ausdruck gebracht. Dass eben genau dieser verbotene Banner zusätzlich in unserem Gäste-Sektor auftaucht, zeigt doch ziemlich deutlich, wie vernetzt und organisiert die Fankultur in der Schweiz lebt und wie stark ausgeprägt die Solidarität untereinander ist. Besonders dann, wenn es darum geht, gemeinsam für eine Sache einzustehen.
Der Versuch, kritische Stimmen innerhalb der Kurve zu unterdrücken, ist ein Angriff auf die freie Fankultur, wie sie in der Schweiz seit Jahrzehnten gewachsen ist. Eine lebendige Fankultur lebt von Meinungsvielfalt, Emotionen und der Möglichkeit, Missstände offen anzusprechen - auch lautstark.
Für uns ist klar: Wer die freie Fankultur angreift, greift uns alle an. Wer Kurven spalten will, muss mit Widerstand rechnen. Unsere Solidarität mit dem Sektor46 ist ein klares Zeichen - gegen die Repression, gegen fanfeindliche Strukturen, gegen den schleichenden Abbau unserer Rechte.
